Siliziumkarbid wird oft als „Salamanderquarz“ bezeichnet und kann je nach Anwendung unterschiedlich verarbeitet werden. Variationen von Porosität, Dichte, Oberflächenhärte, chemischer Reinheit, Temperaturbereich und Temperaturwechselbeständigkeit können mit verschiedenen Produktionsverfahren hergestellt werden. Kleine und große Abmessungen sowie verschiedene Geometrien können hergestellt werden. Alle Möglichkeiten an dieser Stelle im Detail zu erläutern, würde den Rahmen sprengen.
Dennoch scheint Siliziumkarbid das perfekte Material für die meisten Edelmetallanwendungen mit einem Temperaturbereich von bis zu 3000 °C zu sein. Auch über diesen Punkt hinaus schmilzt das Material nicht, sondern sublimiert.
Über 800 °C bildet der Tiegel eine dünne Schutzschicht aus Siliziumdioxid (SiO²) gegen weitere Oxidation. Dieser Effekt verlängert die Produktlebensdauer bei Anwendungen unter sauerstoffhaltiger Atmosphäre enorm. Die Schicht ist als glasiger Schimmer auf den Tiegeln zu sehen.
Ab 1600 °C würde sich diese Schutzschicht bei Sauerstoffmangel unter Bildung des gasfärmigen Siliziummonoxids (SiO) auflösen. Der Tiegel würde in diesem Fall von Zyklus zu Zyklus abbrennen. Dies kann durch den Einsatz der Tiegel in Schutzgasatmosphären oder Vakuumöfen zur Verlängerung der Lebensdauer verhindert werden. Unter Schutzgas oder Vakuum können die Tiegel sogar bis 3000 °C eingesetzt werden und lösen sich darüber hinaus auf, anstatt zu schmelzen.
In seiner reinsten Form ist Siliziumkarbid farblos, wird aber in allen technischen Anwendungen mit unterschiedlichen Mengen an Aluminiumoxid (Al²O³) gemischt, wodurch es grünlich-schwarz erscheint. Je schwärzer das Material aussieht, desto mehr Aluminiumoxid befindet sich im Material. Bei geringen Mengen an Beimischung überwiegt die grüne Farbe. In der Edelmetallschmelze wird meist das schwarze Siliziumkarbid verwendet.
Siliziumkarbid ist hochgradig säure- und thermoschockbeständig. Letzteres ermöglicht ein schnelleres Aufheizen und Abkühlen. Das Material weist eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf und kann in Induktionsöfen eingesetz werden. Es kann zum Schmelzen aller Edelmetalle, Legierungen und Mischmetalle (Recycling) verwendet werden.
Einzige Einschränkung wären Platin, Palladium und Rhodium, die für die Verwendung als Investmentbarren oder für medizinische Anwendungen bestimmt sind, da es kleine Verunreinigungen im Endprodukt geben könnte, die sie nicht vollständig für diese Reinheitsklassen qualifizieren würden.